Kuratiert von Marvin Marckwardt, zeigt das Gastfeld seit 2011 als einzige Bremer Galerie ausschließlich internationale Fotokunst. Neben Ausstellungen weltweit arrivierter Fotografen gibt es auch Erstausstellungen noch unbekannter Talente. Gastfeld Gallery – home of photographic art.
 
Gastfeldstraße 67, Bremen, geöffnet täglich von 18 bis 2 Uhr

Midnight Rides

Fotografien von Markus Weaver, Portland, OR

 

 

Markus Weaver ist in der Nähe von Minneapolis aufgewachsen, lebte dort an verschiedenen Orten, dann 20 Jahre in NYC und seit einigen Jahren ist er in Portland, Oregon, beheimatet. Angezogen von der Art von Licht und Dramatik, die es nur in der Nacht gibt, ist sein Genre die Nachtfotografie.

 

Als er ein Kind war, ließ seine Mutter ihn ab und zu ihre Kodak Instamatic benutzen. Er liebte den gesamten Prozeß, er sagt, es sei die erste erinnerliche kreative Sache gewesen, die ihm etwas bedeutete.

 

Die erste eigene Kamera war eine 35-mm-Exakta, die sein Großvater, der Arzt war, von einem Patienten geschenkt bekommen hatte. Sein Großvater hatte die Kamera an ihn weitergegeben und er fotografierte damit »so ziemlich alles«.

 

Ende Januar 2019 erschien im amerikanischen Classics Magazine ein Interview mit Markus, das wir hier auszugsweise wiedergeben.

 

Erzähle uns von deiner Reise zur Fotografie.

 

Es war eine sehr langsame Entwicklung. Ich dachte, ich wollte Schriftsteller werden und ging auf eine Schule für Drehbuchschreiben und dann für Poesie, aber nichts von beidem blieb hängen. Ich habe versucht, Videos und Filme zu machen, und jahrelang als Motion Graphics Artist gearbeitet, aber nichts davon war meine Leidenschaft. Ich habe es auch mit Schauspiel und Gitarre versucht – nein! Die Fotografie war immer im Hintergrund, wie der beste Freund, von dem ich nicht erkannte, dass er meine wahre Liebe war, bis es fast zu spät war. Wir sind jetzt glücklich verheiratet.

 

 

Wie würdest du deinen Stil und deine Ästhetik beschreiben?

 

Instinktiv filmisch vielleicht. Es gibt eine Menge Details. Und seien wir ehrlich, es ist dunkel. Ist es stimmungsvoll? Ich denke schon. Manche Leute finden das Werk gruselig, aber die müssen Angst vor der Dunkelheit haben – für mich ist die Dunkelheit der Ort, an dem all die Schönheit lebt.

 

Warum fotografierst du so gerne bei Nacht?

 

Wegen der Dramatik – das Licht, die Farben, die gesteigerte Intensität von allem. Es langweilt mich, bei Tageslicht zu fotografieren, was merkwürdig klingt, aber es gibt kein Geheimnis, wenn alles sichtbar ist.

 

Welches ist deine Lieblingskamera?

 

Meine alte Leica M6 – wahrscheinlich, weil ich sie nicht mehr habe und ich sie romantisieren kann. Die Erfahrung, mit ihr zu fotografieren, war auf so vielen Ebenen erstaunlich, angefangen damit, wie sie sich in meinen Händen anfühlte und dem sanften Geräusch des Verschlusses.

 

Was inspiriert und beeinflusst dich heute?

 

Ich bin sehr inspiriert von der Fantasie von Kindern – ihre Herzen und Gedanken sind das Schönste, was es auf der Welt gibt. Wenn du jemals kreativ nicht weiterkommst, solltest du eine Weile mit einem Haufen Fünfjähriger rumhängen. Ich werde auch von Künstlern jeglicher Kunstform inspiriert, die ihre eigene einzigartige Sorte von Raketentreibstoff verbrennen.

 

 

 

Wo auf der Welt wäre dein Traumort zum Fotografieren?

 

Das mag lahm klingen, aber wo auch immer ich gerade fotografiere, ist mein Traumort. Es wird sich ebenfalls lahm anhören, aber überall, wo ich noch nicht gewesen bin, ist mein Traumort, weil es etwas Fantastisches ist, zum ersten Mal irgendwo zu sein und es mit völlig neuen Augen zu sehen. Allerdings hätte ich nichts dagegen, noch einmal für ein Wochenende nach Rom fahren.

 

Verwendest du Referenzen für deine Ideen? Was ist dein kreativer Prozess?

 

Ich nicht, und mein kreativer Prozess ist eine Art intuitives ›free for all‹. Darüber hinaus ist es wirklich nur ein Prozess des Tuns und Tuns und Tuns, daher weiß ich, was in jeder Situation möglich ist, und fühle mich offen für alles. Was ich zu wollen glaube, ist nie das, was ich wirklich will.

 

Die Ausstellung im Gastfeld ist die erste des Künstlers in Deutschland. Wir zeigen sie bis zum 27.01.2024.

 

markusweaver.com

 

instagram.com/markusweaver

 

FineArt-Druck: Marc Hesse FineArt, fineart-online.biz

 

Chronik der vorherigen 35 Ausstellungen:

 

 

Rose and Delilah. 2022

 

Lois Bielefeld, Milwaukee, Wisconsin: »New Domesticity«. 2023, erste Ausstellung der Künstlerin in Deutschland

 

 

Q Train

 

Paul Kessel, New York: »Subway«. 2023, erste Ausstellung des Künstlers in Deutschland

 

 

Moored

 

Heather Evans Smith, Triangle, North Carolina: »The Heart and The Heavy«. 2022, erste Ausstellung der Künstlerin in Deutschland

 

 

Jeffrey De Keyser, Gent, Belgien: »Feline Fiction«. 2022, erste Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland

 

 

Valérie Six, Nizza, Frankreich: »Shades of Thoughts«. 2022, erste Ausstellung der Künstlerin in Deutschland

 

 

James Prochnik, New York: »Track Record«. 2021, erste Ausstellung des Künstlers in Europa

 

 

The Other

 

Nicola Fioravanti, Sardinien und Paris: »Lonesome Figures«. 2021, erste Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland

 

 

Glenna Jennings, Dayton, Ohio: »At Table«. 2021, erste Ausstellung der Künstlerin in Deutschland

 

 

Longing for Louise

 

George Nobechi, Tokio: »Here. Still.«  2020, erste Ausstellung des Künstlers in Deutschland

 

 

Jürgen Bürgin, Berlin: »Urban Nights«. 2020

 

 

Mark Broyer, Hamburg: »high and dry. Eine Stadt versucht zu überleben«. 2019, erstmalige Einzelausstellung dieser Serie

 

 

Callie & Josh, age 24 and 28. »The bed, like sexuality, is a place to find healing and self.« Cabbage Town, Georgia

 

Barbara Peacock, Portland, Maine: »American Bedroom«. 2019, erste Ausstellung der Künstlerin in Deutschland

 

 

Britt Marie Bye, Harstad/Oslo: »Verlassene Häuser jenseits des Polarkreises«. 2019, erste Ausstellung der Künstlerin in Deutschland

 

 

Natan Dvir, New York: »Coming soon«. 2018, erstmalige Ausstellung dieser Serie in Deutschland

 

 

Bernd Walz, Potsdam: »Rural areas«. 2018, erstmalige Ausstellung dieser Serie

 

 

Eusepia Lehe, Plauen: »Plauener Portraits. Plauener ›Schule‹ poetisch-sinnlicher Fotografie; Teil 4«. 2018

 

 

Andreas Levers, Potsdam: »At night«. 2017, erstmalige Ausstellung dieser Serie

 

 

Peter Baumeister, Berlin: »Cuban scenes«. 2017, Erstausstellung des Künstlers

 

 

Susanne Baumgartner, Burgdorf, Schweiz: »Augenblicke«. 2017

 

 

Ankunft

 

Bastian Kienitz, Mainz: »Unklarheiten«. 2016, erste Einzelausstellung des Künstlers

 

 

Hans-Bernd Steffens, Paris: »Vie de rue«. 2016, Erstausstellung des Künstlers

 

 

Oxalsäure 120:1

 

Peter Juzak, Wennigsen: »Die Welt der Mikrokristalle«. 2016, Erstausstellung des Künstlers

 

 

Katrin Lehmann, Plauen: »Women. Plauener ›Schule‹ poetisch-sinnlicher Fotografie; Teil 3«. 2015, erste Einzelausstellung der Künstlerin

 

 

Andreas Günther, Köln: »Non-Places«. 2015, erste Einzelausstellung des Künstlers

 

 

Petra Kautz, Graz, Österreich: »sommerduftfarben«. 2015, Erstausstellung der Künstlerin

 

 

Klaus Heppenheimer, München: »moments in monochrome«. 2014, Erstausstellung des Künstlers

 

 

Cindy Steudel, Plauen: »Women. Plauener ›Schule‹ poetisch-sinnlicher Fotografie; Teil 2«. 2014, Erstausstellung der Künstlerin

 

 

Tad Kanazaki, Tokio: »Japanische Idyllen«. 2014, erste Ausstellung des Künstlers in Deutschland

 

 

Susanne Baumgartner, Burgdorf, Schweiz: »in the street«. 2013, Erstausstellung der Künstlerin

 

 

»Die Blaue Stunde« (Gruppenausstellung von 18 Fotografen; hier: Dora Pi, Winterberg). 2013

 

 

Kristin Lehmann, Plauen: »Women. Plauener ›Schule‹ poetisch-sinnlicher Fotografie; Teil 1«. 2013, Erstausstellung der Künstlerin

 

 

Dennis Stauffer, Solothurn, Schweiz: »Magie der Farben«. 2012, Erstausstellung des Künstlers

 

 

Lutz Rehschuh, Liebstadt: »Abgewickelt. Stätten des Verfalls«. 2012, Erstausstellung des Künstlers

 

 

occhi di gatto

 

Antonio Morri, Riccione, Italien: »Italienische Momente – Attimi italiani«. 2012, Erstausstellung des Künstlers

 

 

Lovis Maxim Wambach, Bremen: »Im Reich der steinernen Wesen. Verborgene Bremer Details«. 2011, Erstausstellung des Künstlers